Dienstag, 26. Juli 2016

19.07.2016 Nachtwanderung Malestroit - Trégoux - Pleucadeuc - Gite Cidre Pont-aux Roux 22,9 km

Die roten Punkte auf den Fotos sind Windkrafträder kurz hinter Malestroit, der Mond sieht zwar nicht besonders spektakulär aus, bietet uns dennoch genügend Licht. Auf den bewaldeten Strecken zählen wir unsere Schritte um die Meter abzuschätzen, um so ungefähr zu wissen wo wir den nächsten Abzweig suchen müssen. Diese Nachtwanderung war eine spannende Sache, wir haben uns kein einziges mal verlaufen und die Ameisen haben uns eine heiße Tagesetappe am Folgetag mit 38 Grad erspart. 

Unsere erste große Pause machten wir gegen 2:30 auf einer Bank vor einder Kirche in Pleucadeuc. Gegen 4:00 kamen die ersten Bewohner aus ihren Häusern, die Post begann zu arbeiten, der Kiosk wurde mit Zeitungen bestückt - wir setzten unsere Tour fort und die Leute waren dann doch überrascht uns zu sehen. 
Gegen 5:00 bestand Tina auf eine weitere Pause, setzte sich bei einer Kreuzung an den Straßenrand und sagte: "Ich schlafe jetzt." Etwa eine Stunde später kam das erste Auto vorbei, hielt an und der Fahrer fragte uns, ob es uns gut ginge. Unser "Oui" wurde etwas kopfschüttelnd angenommen, der Fahrer fuhr weiter und wir setzten auch unseren Weg fort. 
Kurz vor der Gîte Cidre machten wir noch eine Pause, ich hatte Tina schon seit einigen Kilometern versprochen "Wir sind bald da!", das hätte ich nicht tun sollen, denn der Abzweig zur Herberge kam und kam nicht. So kam es, daß wir ca. 400 Meter vor der Gîte unsere Frühstückspause auf dem moosbewachsenen Wegesrand machten. In der Gîte angekommen, fragte man uns ob wir uns verlaufen hätten. Die Besitzerin der Gîte hatte offensichtlich Nachtdienst, denn sie war total verschlafen, zeigte uns dann aber doch unsere Unterkunft. In der Gîte gab es noch ganz besondere Bewohner, die Hofkatze zog dort ihre fünf Jungen im Schrank hinter Tinas Bett groß.
In der Gîte mitten im Wald, hoch in den Bäumen haben wir dann den heißesten Tag dieser Tour verschlafen, es ging uns prima. Am späten Nachmittag wurden wir ins benachbarte Dorf mitgenommen, wir konnten unsere Einkäufe machen, den Cidre bekamen wir natürlich aus dem hauseigenen Cidre-Keller der Gîte. Im Nachbardorf konnte ich dann noch den fahrenden Krämerladen fotografieren, leider fehlte gerade das Pferdegespann. 

Diese Etappen um Rochefort-en-Terre gehören zu den schönsten auf der ganzen Etappe, schade daß wir nachts nicht viel sehen konnten. Dafür war es umso abenteuerlicher.